Mittwoch, 17. Februar 2010Kapitel 9: Scheiß-Kaffee
Unerwartet wortkarg verlief der vorläufige Rest der Fahrt.
Genau genommen redete nur sie. Drei Sätze reichten. "Da vorne rechts." "Hier links." "Fahr doch in das Parkhaus!" Irgendwann saßen sie sich schweigend gegenüber. Draußen an einer Starbuck's-Filiale! "Ist Globalisierungs-Scheiße, aber wenigstens macht die wirklich wach!" Das waren ihre Worte. Nicht seine. Eigentlich hätte er so was Öko-Politisches im militanten Hippie-Stil rausklarinetten müssen, ohne es wirklich zu meinen. Ihm war das jetzt egal. Alles sowas von egal! Er hatte gerade gar keine Lust mehr. Generalstreik aller Lustzonen. Und keinen Willen. Der Kaffee war okay. Natürlich viel zu teuer. Natürlich viel zu convenient und steril. Der Kaffee war natürlich beschissen. Machte aber wach. Und nervös. Wie immer hatte er die Hausmarke im größten Format bestellt. Kaffee im Pappbecher mit Weihnachtsmotiven. Es waren weit über 20 Grad, die Palmen winterlich dekoriert. Irgendwas lief falsch. Zumindest ungewohnt. Scheiß-Kaffee! Seit seinem 12. Lebensjahr soff er Scheiß-Kaffee. Komplett abhängig. Coffee-Abuser. Die Tage, die in der Zwischenzeit ohne Kaffee verstrichen, waren stets katastrophal. Fast so katastrophal wie die Mit-Kaffee-Tage. Er hatte mal versucht, der Sucht nach dem braunen Gesöff zu entgehen. Aber bei den Koffeintabletten fehlte ihm zu viel. Kleine weiße gepresste Drops. Schlechte Haptik. Dampf aus Kaffeetassen hatte etwas Magisches. Er hasste zwar heißen Kaffee, da seine Mama mit fünf Jahren mit kochender Milch seine Zunge abkochte. Starke Hitze im Mund löste Panik aus. So ließ er jeden Kaffee bis zur wohltemperierten Lauheit gehen. Hatte er morgens einen Liter Kaffee gebraut, so schmeckte er ihm nachmittags erst recht. Kalt. Aber am Liebsten lau. Alles war immer lau am Besten. Oder am Gewohntesten. Und ein schöner Nebeneffekt des allmorgendlichen Kaffeewahns war, dass er spätestens nach dem zweiten Becher gut kacken konnte! Scheiß-Kaffee... Sie starrte trübe in die Sahne, die wenig weihnachtlich aus ihrem Pappbecher hervorquoll. Er betrachtete sie. Sie sah fertig aus. Ihre Haare ließen sich kraftlos ungewaschen hängen. Ihre großen braunen Augen durchdrangen die Sahne. Sie sah traurig aus. Kraftlos. Ungewaschen. Schön. Sexy. "Mich überfordert das auch!" seufzte sie, als sie den Blick hob und ihn unangenehm stark fixierte. Für einen Moment hatte er das Gefühl, dass ihr Gesicht vom Schädel platzte. Die Abbildung von ihr auf seiner Netzhaut tauschte seine Stofflichkeit aus. Für diesen einen winzigen Moment war ihr Porträt auf hauchdünnes Glas aufgetragen, das beim Zusammenstoß mit einem Staubflusen zu nichts zerspringen würde. Ihre plötzliche Fragilität schockte ihn. "Was?" fragte er hölzern, um ihrem brechenden Blick zu entgehen. Dieser stabilisierte sich, die Glasmembran verdickte zu alter Stabilität und ihre Augen funkelten sicher aus der Deckung. "Mich überfordert das hier auch! Das alles. Amerika, Florida, Miami!" "Ach, was!" Er kapierte diesen Moment nicht. Oder er wollte nicht kapieren. Ihre vorbeihuschende Zerbrechlichkeit machte ihm Angst. Weil er verzweifelt in seinem Reaktions-Repertoire wühlte und nichts Angemessenes fassbar war. "Mann, Du Arsch! Mich überfordert das mit Dir!" Sie verzog ihr Gesicht. "Hm!" Scheiße, sie hätte ihn hinter die Fassade, die Membran schauen lassen - und er reagierte zu spät. Und falsch. Sie wollte ihm etwas zeigen. Er hatte das Losungswort vergessen. "Du fragst mich gar nichts! Interessiert Dich denn gar nicht, wer da letzte Nacht in Deinem Bett geschlafen hat? Du bist so... Ich weiß nicht. Irgendwie teilnahmslos. Du lässt alles einfach so geschehen. Irgendwie... Mann, Alter, was machen wir hier?" "Simple Koffeinaufnahme!" Er war wütend auf sich, dass er gerade einen großen Moment verpasst und pulverisiert hatte. Dieser Lustverlust. Er, der Perfektionist in sozialen Kleinstanordnungen. Wieso versagte er gerade bei ihr? Ihr! Die Varietät in seiner Empathie zerflockte. "Du bist voll zerstörerisch!" Sie traf genau in die Lücke seiner Deckung. Er hatte das Gefühl, dass sein Brustinhalt ihn auf den Boden pressen wollte. Sein Hirn zog sich zusammen und gewann in der Verdichtung mehr Gewicht. Er stützte seinen Kopf mit seiner rechten Faust, der Ellenbogen auf der Glasplatte verankert. "Tara! Ich kann jetzt nicht! Mich überfordert das gerade! Du..." Er überforderte sich selbst. Wo war diese verfickte Eloquenz, mit der er sich immer rühmte? Seine großartigen Satzkonstrukte, die sich von selbst bandwurmartig aus seinen Nervenbahnen über seine Lippenklippen stürzten? Wo war sein "Ich hab's drauf, mich ins Emotionszentrum der Weiber zu quatschen!"-Appeal hin? "Siehst Du!" sagte sie und verschränkte die Arme über ihrem Busen. Er hatte ebenfalls verpasst, diesen vorher genauer zu studieren. Ihre Titten! Er hätte sie definitiv ficken müssen, vielleicht gleich zweimal hintereinander, dann wär jetzt Ruhe! "Hast Du in meinem Buch rumgelesen?" Er fand zurück ins Fahrwasser. "Nein, ich hab's nur aufbewahrt." "Aufbewahrt", echote er tonlos. Prima, er war zurück im Spiel. "Gib mal her!" Sie brachte seine Kladde aus einem scheußlich abgewetzten, aber trotzdem viel zu plakativ bunten Jute-Sack zu Tage. Er blätterte durch die Seiten und knallte schließlich triumphierend das geöffnete Buch vor sie auf den Glastisch. So konnte er wertvolle Zeit gewinnen! "Lies!" Er setzte sich auf den gusseisernen Stuhl neben ihr und las mit, um sie und ihre Reaktionen nicht weiter anstarren zu müssen. Vielleicht hätte er ihren Zettel nicht finden dürfen. Aber wenn's jetzt zu Ende war, dann war's überstanden. Er las, was sie las. Es ist ein Akt der selbstreflektiven Höchstleistung in der Tatsache des individuellen Daseins, seine Herkunft zweifelsfrei herleiten zu können. Es ist quasi die Königsdisziplin im Schnittpunkt der vier Dimensionen unserer gegenwärtigen Realität. Besser: In Eurer gegenwärtigen Realität. Meine Realität ist nicht deckungsgleich mit Eurer. (Wer sind diese "Ihr"? Platzhalter! Hoffentlich merkt's keiner!) Ich bin nur ein Fremder. Ich gehöre nicht in diese Eure gegenwärtige Realität. Und ich will ebensowenig hier in dieser Euren gegenwärtigen Realität weilen. Aber danach wird man niemals gefragt. Es gibt auch niemanden, der die Befugnis für diese Frage hätte. Für die Frage: "Bist Du einverstanden mit diesem Ganzen?" Denn die Frage ist unmöglich. Der sie zu stellende Zeitpunkt ist unmöglich. Sie müsste vor dem Beginn des eigenen Daseins gestellt werden. Somit kann die Frage nicht nur niemals von niemandem (ergo: Sender in einer atheistischen Weltsicht) - sie kann auch niemandem (ergo: Empfänger im ungezeugten Zustand) gestellt werden. Einfache Evolutionsphysik. Die Unmöglichkeit einer selbstgewählten Nicht-Existenz vor der Existenz. Für mich der Inbegriff jeglicher Unfreiheit! Ihr handlosen Wichser mit immersteifen Riesenpimmeln! Für Euch ist das verschroben. Eingeschränkt abstrakte Küchenphilosophie. Ihr faulen Denksäcke! Ihr wisst gar nicht, mit wem Ihr es hier zu tun habt! Und es interessiert Euch auch gar nicht. Trotzdem erzähle ich es! Macht doch, was Ihr wollt und könnt! Ihr Kaulquappen in der Salzlake! Mein Heimatvolk ist längst ausgerottet. Von einem hochtrabenden Bürokratie-Zivilisations-Rückschritt. Mir gelingt es ganz gut, mich hier auf dieser Müllhalde voll von Karikaturen der Herrenrasse anzupassen, um nicht ganz so aufzufallen. Tja, meist gelingt mir das. Dazu ein exklusiver Blick ins außerweltliche Innere eines auf seinem Heimatplaneten ganz schlecht ausgebildeten Einzelkämpfers einer Armee, die mal die Erde besetzen und Euch Untoten mit frischen Genen in eine rosige überlebensfähige Zukunft führen sollte. Der Plan wurde sofort aufgegeben, als die Vorhut die Lage sondierte. Unsere geistigen Führer stellten sehr schnell fest, dass die Erdmission in einer afghanistanesk ausgedehnten Dauer-Katastrophe scheitern würde. Also zogen sie sich zurück in die Unendlichkeit und Dimensionslosigkeit. Und dabei wurden sie ganz spielend einige unbequeme Individuen los, indem sie die Vorhut im Stich ließen. Mich eingeschlossen. Wer und wo die anderen sind, habe ich nicht herausgefunden. Und will es auch gar nicht mehr! Warum gerade ich einer der Unbequemen bin, hat Euch nicht zu interessieren! Die letzten Transmissionen von zu Hause, die ich mit einem von meinem Vorgesetzten entwendeten Empfangsgerät auffing, machten mir zu schnell klar, dem vorerst richtigen Schicksal ausgesetzt worden zu sein. Auf dem Heimatplaneten hatten bei Abwesenheit der großen militärischen Ordnungs-Einheiten die Bürokraten die Macht übernommen und richteten innerhalb kürzester Zeit ein so perfide geplantes Chaos an, das das Gleichgewicht eines ganzen Sternenbilds dermaßen destabilisierte, dass es sich - und das ist krass - selbst fraß. Ein Schwarzes Loch aus und in sich selbst! Vollendete Selbstzerstörung. Gut, häng ich hier also recht unmotiviert auf einem Scheißplaneten mit Scheißbevölkerung fest. Was soll's? dachte ich mir, so isses eben! Ich halte meine Fresse über Wasser, indem ich die Lebenswelten der zur Ignoranz Erzogenen und Geborenen ab und zu mal heftig anstoße, so dass sie kurz das kosmische Licht sehen, von der absoluten Schönheit und Perfektion (und ihrer Unmöglichkeit) so überfordert sind, dass sie nicht mehr zurück in ein normales Leben finden. Jedenfalls nicht ohne Mühe und totale Selbstverleugnung. Schöne Beobachtungen, Ihr Lebens-Laien! Das ganz Fatale allerdings ist, dass ich zwar äußerlich und innerlich "altere", aber eben nicht in Eurem irdischen Sinne - Anfang, Mittelteil, Ende; Geburt, Leben, Tod. Ich altere im Mittelteil, jedoch ohne irgendein Ziel zu erreichen. Altern ohne erlösendes Ende. Meine Scheißhülle wird vielleicht zerfallen, ich jedoch nicht. Das ist keine Seele oder irgendein Geist, sondern einfach nur ein dicker Klumpen braunen Schleims, der in seiner Konsistenz dazu noch recht unentschieden wirkt. Ich wäre ohne sterbenden Wirt nur ein Schleimklumpen in Euren Augen. Such ich mir halt immer wieder neue Wirte unter Euch... Und nun kommt erst die richtige Würze: Der jeweils neue Wirt (immer gerade befruchtete Eier im Mutterbauch) kann von mir nicht vollständig kontrolliert werden. Hört sich nicht weiter schlimm an, ist in seiner Konsequenz aber brutal. Denn ich vergesse! Und ich weiß gleichzeitig, dass ich vergessen habe! Das bedeutet aufs tägliche Leben angewandt: Ich erlebe Situationen tausendfach, weiß es auch, kann aber nicht auf Erinnerungen zurückgreifen, von denen ich gleichzeitig fühle, dass sie zwar da, aber eben nicht abrufbar sind! Déjà-vu hört sich bei Euch meist harmlos an. Ist aber beschissen in seiner konsequentesten Ausgeburt! Erst wenn eine Situation komplett durchlebt ist, kommt das Déjà-vu - und die totale Ernüchterung ob der trilliardenfachen Replizierbarkeit! Inzwischen wandere ich seit bestimmt knapp tausend Jahren von Déjà-vu zu Déjà-vu - ohne eine Chance, die Kette zu durchbrechen. Die Erinnerungen an die verschiedenen Hüllen und ihre Erlebnisse in den letzten tausend Jahren indes existieren! Ich habe nur keinen Schlüssel für die Memory-Cases, weiß noch nicht mal, wo die verdammte Tür sein könnte, um die Kisten überhaupt anschauen zu dürfen. Der unfassbare Erinnerungs-Klumpen verdichtet sich unterdessen von Leben zu Leben, das ich übernehme. Sein Platz ist seit Anfang meiner Existenz klar definiert und limitiert - klare Kapazitäts-Grenzen. Also akuter Platzmangel. Aber trotzdem zwängt sich immer mehr rein (obwohl es mit der Zeit natürlich weniger neue Erinnerungen geben kann wegen der Wiederholungen und wegen Eurer ignoranten Entwicklungsstagnation - Ihr verweigert Euch der Evolution, Ihr selbstmörderischen Idioten!). Den Druck im Gedanken-Tank spüre ich Tag und Nacht. Seinen Herd orten kann ich nicht! Und sein Inhalt ist zwar nah, aber unerreichbar. Geht schon irgendwie, damit arrangier ich mich. Aber dieses ganze Bewusstsein des Unbewussten macht mürbe! Irgendwann platzt mein brauner Klumpen und wird soviel Energie freisetzen, dass ich Euer Sonnensystem schlucke, Ihr Penner! Gestrandet. Bei Euch. Schlimmer kann's nicht mehr werden! Weder für mich noch für Euch! Ihr ahnungslosen Maden! Sie klappte die Kladde zu. "Du bist..." Sie stoppte mitten im Satz, als er den Arm um sie legte und ihren Kopf auf seine Schulter zog. "Du bist doch auch nicht von hier!" flüsterte er ihr ins Ohr. "Auf keinen Fall!" Sie seufzte. "Das ist doof, aber ich kann das voll unterschreiben. Ich hätte es sogar selbst schreiben können. Aber wenn ich es so lese, dann... Mann, ich will Dir jetzt nicht irgendwie wehtun." "Was dann?" "Ist das erwachsen, was Du schreibst?" Ach, leck mich doch, Fotze, dachte er. "Nein, den Anspruch hab ich auch gar nicht, ganz im Gegenteil!" "Jaja, inneres Kind und so!" Sie war wie die anderen Fotzen. Genau so! Er stieß sie von sich weg. "Tara, lass es! Ich hasse diesen Dialog. Hab ihn schon zu oft geführt!" "Kamikaze-Bambi! Lässt Du es nur raushängen, dass Du so extrem verletzlich bist, damit es für Dich nicht unangenehm wird? Oder bist Du wirklich so? So viele?" Warum hatte er sich wieder in so eine realistische Contra-Romantikerin verliebt? "Ich kann immer das sein, was von mir erwartet wird!" "Ich erwarte von Dir, dass Du Du bist!" Blabla! "Das kann ich nicht sein, glaub ich!" "Hab ich mir gedacht!" Dieses Gespräch tat weh. Sie tat ihm weh. Hatte sie irgendeinen Nerv getroffen? Musste sie wohl, denn ansonsten hätte er jetzt nicht dieses beklemmende Gefühl. Was sollte er nun von sich noch zeigen? Am Liebsten würde er sich die Haut vom Leib reißen und ihr sagen, dass sie sich selbst ein Bild von allem machen solle! Und dann würde sie wie die anderen Fotzen munter vor sich hin verurteilen und ihn in ihr kleines harmloses Weltbild einsperren. Und was zeigte sie eigentlich von sich? Was erlaubte sie sich, ihm vorzuhalten, er würde teilnahmslos sein, nur weil er nicht diese idiotischen Smalltalk-Fragen stellte? Alter, Beruf, Herkunft. Konnte sie nichts anderes? Warum hoffte er auf mehr, hatte aber gleichzeitig große Angst, mehr über sie zu erfahren, ihr Bild zu vervollständigen? Solange sie für ihn geheimnisvoll blieb, solange blieb sie für ihn attraktiv! Dann brach der Damm. "Tara, vielleicht bin ich scheißsensibel. Ziemlich sicher sogar. Und gerade wohl fühl ich mich so nicht. Ich hab schon seit verdammt langer Zeit das Gefühl, dass ich so ne Art genetischen oder gelernten Defekt hab. Ich glaub, meine Sinnessensoren sind überentwickelt. Überempfindlich eingestellt. Und dazu ist das Sensorennetz verdammt eng gestrickt. Hundertfach mehr Sensoren pro Quadratmillimeter als normal. Dauernd auf Empfang. Ein unendlicher Strom an Informationen, die auf mich einschlagen. Und nach dem Empfangen der ganzen Informationen geht's erst richtig los. Irgendwie funktioniert es nicht richtig, dass die unwichtigen Informationen gleich weggespült werden. Ganz im Gegenteil. Jedes Informationsfragment wird noch mal in seine Einzelteile zerlegt. Und diese Einzelteile in ihre Atome. Jedes Detail wird zigfach rangezoomt. Die Auflösung ist unendlich! Und ich hab noch keinen Weg gefunden, dem irgendwie zu entgehen. Dauernd prasseln irgendwelche Emotionen auf mich ein - und die Reaktionen aus mir heraus ebenso emotional. Ich wende verdammt noch mal zuviel Kraft allein dafür auf, meine Gefühlsreaktionen vor ihrem Austritt dermaßen zu filtern, dass keiner was vom inneren Kampf merkt. Der Eingangsfilter fehlt, der Ausgangsfilter ist überausgeprägt! Ja, ich bin scheißsensibel! Und ich bin verdammt stolz darauf! Weil was anderes bleibt mir nicht übrig!" Er packte seinen zu drei Vierteln gefüllten Kaffeebecher und jagte das nun herrlich lauwarme Gesöff seine Kehle herunter. Sie starrte ihn nur an. Und lächelte. Sie lächelte! Und das angenehm. Nicht spöttisch, nicht mitleidig. Ihr Lächeln gab ihm ein leichtes Gefühl von Angekommensein. Vor allem beruhigte es ihn. Diese Fotze! Sie manipulierte ihn! Klar, das war es. Sie war eine Meisterin der Manipulation und er ein neues Experiment für sie. Das passte doch perfekt. Darum hatte sie ihn angequatscht - keine höhere Macht hatte sie zusammengeführt, sondern ganz einfach ihre Sucht nach bösen Manipulationsexperimenten. Und er war längst auf dem Untersuchungstisch festgekettet und sediert! "Ich hab mir schon immer einen Bambi-Bastard from Outer Space gewünscht! Und ausgerechnet im definitiven Knackpunkt meines Lebens brichst Du über mich herein. Weißt Du, das überfordert mich gerade tierisch!" "Mich auch!" "Hoffentlich verliebe ich mich endlich in den Richtigen!" "Sie werden es nicht bereuen, Ma'am!" hörte er sich sagen. Sie gluckste. Und ohne Vorwarnung verbiss sie sich an seinem Ohr. Ihr warmer feuchter nervöser Atem pfiff wie ein Orkan in seine Ohrmuschel. "Wir kennen uns gerade mal 20 Stunden und gleiten jetzt schon in die erste große Beziehungskrise rein, oder?" flüsterte sie. Durch die unmittelbare Nähe ihrer Stimmbänder fühlte er jede Silbe als Paukenschlag aufs Trommelfell. "Ist das jetzt schon ne Beziehung?" gab er der allergisch gärenden Reaktion auf das Hochwertwort nach. "Was denn sonst?" Er mochte nicht weiter nachhaken. Beziehung war schon okay. Kennen lernen konnte man sich auch später noch. "Ich muss jetzt erstmal kacken!" |
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KommentareMi, 13.03.2013 07:34
leider geil!!!
Fr, 09.11.2012 07:37
Hallo Herr Nilsen,
da ich d
ie Bande auch schon kennenlern
en, und mit ihren eigenen Mitt
eln erfolgreich schlagen [...]
Fr, 05.10.2012 15:27
ist das geil!!!!!!
XD made my
day!
Freue mich grad n bis
chen, nicht zum St.Pauli-Cente
r zu müssen und bange gl [...]
Sa, 21.04.2012 22:12
Du solltest deinen Kopf mal ei
ner gründlichen Untersuchung b
eim Spezialissten unterziehen!
Was du alles mit "Nazis [...]
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Wie geht es dem kaiserlichen Knöchel?
Viele Grüße.
und dieser satz beinhaltet das wort "so" als axiom. und der buchstabe "o" ist mit einem googol- und googolplex -plexen geschrieben. das ist nicht unendlich, aber genug um nicht mehr fassbar zu sein, genug um verstanden zu werden.
reicht unsere unikate geilheit aus?
oder glauben wir vielleicht an fallende morgensterne?
oder kontrollverlust?
du wirst leider immer individuum bleiben.
und ich auch.
und wir gleichen uns vermutet in Nichts.
Götter brauchen Menschen, die an sie glauben, damit sie existieren, du fieser wichser.
ps.: "schwul" ist das neue kitsch.
es wird Dich freuen, dass das 10. Kapitel schon seit einigen Tagen online ist. Allerdings taucht der jeweils aktuelle Beitrag nicht in der rechten Seitennavigation auf.
Trotzdem lässt es sich einfach lesen:
http://www.fragensienilsen.de/blog/index.php?/archives/31-Kapitel-10-Der-erste-Kuss.html
In den letzten Wochen wurde meine Aufmerksamkeit vehement vom Schreiben weg gelenkt, das ändert sich nun aber.
Neue Kapitel kommen alsbald.
Darüberhinaus ehrt es mich, bei Verzögerungen Mangelerscheinungen bei einigen Lesern zu wecken.
Alles Gute und toi toi toi,
Nilsen
leider nicht einfach finden. kann man da nicht jetzt etwas machen, für die zukunft (IaN)?
Auch Ihnen über die Schulter gespuckt.
tschuuß
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Cheers,
IaN
Und jetzt lache!